Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Stellenausschreibung

Werkstudent/in (m/w/d) Kommunikation

für 10-12 Stunden pro Woche

Für unsere Geschäftsstelle in Berlin Mitte suchen wir eine/n engagierte/n

Werkstudent/in Kommunikation (10-12 Stunden pro Woche)

Deine Aufgaben:

  • Recherche von Inhalten für Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung zum Thema Verpackung, Recycling und Kreislaufwirtschaft auf deutscher und EU-Ebene
  • Erarbeitung von Beiträgen für Social Media sowie unserer Website www.agvu.de
  • Veranstaltungsorganisation (Vorbereitung, Koordination von Dienstleistern, Begleitung der Veranstaltung)
  • Mitarbeit an Pressemitteilungen und Meinungsartikeln

Dein Profil:

  • Student/in an einer Universität oder Fachhochschule
  • Grundkenntnisse politischer Prozesse, Interesse am Themenfeld Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit
  • Kommunikation: Idealerweise erste Erfahrungen mit zielgruppenorientierter Kommunikation, sehr gutes schriftliches Ausdrucksvermögen, sichere Englischkenntnisse
  • Geübt im Umgang mit MS Office, Zuverlässigkeit, Sorgfalt, sowie Freude am Arbeiten im Team und eine eigenständige Arbeitsweise

Wir bieten Dir:

  • Vielfältige und spannende Aufgaben, Erwerb von Fachkenntnissen in einem der wichtigsten Bereiche der Zukunft
  • Selbstständige Bearbeitung unterschiedlicher Themen
  • Ein nettes Team, das dich in deiner Entwicklung unterstützt
  • Eine flexible Zeiteinteilung, Home Office möglich (für einen Teil der Arbeitszeit)
  • Eine überdurchschnittliche Vergütung

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung. Bitte sende uns Deinen Lebenslauf und ein kurzes Motivationsschreiben per E-Mail unter online@agvu.de zu.

Kontakt:

Sara Laubscher Lima, Tel.: + 49 30 206 426 60,

E-Mail: online@agvu.de

Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V.
Reinhardtstraße 25, 10117 Berlin

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Allgemein

AGVU bei der Landesschau Rheinland-Pfalz im SWR

“Verpackungsmüll bei Obst und Gemüse: Muss das sein?” Mit dieser Frage beschäftigt sich ein aktueller Beitrag der Landesschau Rheinland-Pfalz im SWR:

Das Format gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern Ratschläge für nachhaltigeren Konsum und bezieht dazu Experteninterviews, u.a. mit dem AGVU-Vorsitzenden Carl Dominik Klepper, ein.

Das Video macht deutlich, dass Verpackungen in manchen Fällen verzichtbar, in anderen jedoch notwendig und ökologisch vorteilhaft sind, da sie Beschädigungen vermeiden. Die wichtigsten Faktoren hierbei sind die jeweilige Obst- oder Gemüsesorte, sowie der zurückzulegende Transportweg und die angestrebte Haltbarkeit.

Das Video finden Sie hier

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

AGVU-Workshop

AGVU-Mitglieder besuchen Feinstblech-Produktion in Andernach

Am 16.06.2023 lud thyssenkrupp Rasselstein die AGVU-Mitglieder zu einem Workshop mit dem Titel “Stahlverpakungen und ihr Recycling” in Andernach ein. Der Workshop wurde im Rahmen der Workshopreihe Know-How-Austausch zu Recyclingprozessen organisiert und beinhaltete eine sehr eindrucksvolle Besichtigung der Produktionsanlage für verzinntes oder spezialverchromtes Feinstblech. Die Bänder und Bleche, welche in dieser Anlage hergestellt werden, werden u.a. in Weißblechverpackungen für Nahrungsmittel, Getränke, Aerosole und für chemisch-technische Füllgüter eingesetzt. Im zweiten Teil wurde die Zukunft der Stahlproduktion mit Nutzung von Wasserstoff diskutiert.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem gastgebenden Mitgliedsunternehmen thyssenkrupp Rasselstein. Die Vortragsfolien “Transformation der Stahlproduktion – Unser Beitrag zur Klimaneutralität” finden Sie hier.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Kunststoff-Recycling

Kriterien für das chemische Recycling

Chemisches Recycling ist aktuell ein viel diskutiertes Thema im Kontext Verpackungen & Kreislaufwirtschaft. Die AGVU, die alle Verpackungsmaterialien und die gesamte Wertschöpfungskette Verpackung repräsentiert, formuliert nun Kernthesen zum chemischen Recycling:

  • Chemisches Recycling kann eine Ergänzung zu mechanischen Recyclingverfahren darstellen, wobei das mechanische Recycling klar zu priorisieren ist:
    • Bei chemischem Recycling sollten ausschließlich Materialien verwendet werden, die nicht mechanisch recycelt werden können.
    • Die Anwendung von chemischem Recycling darf das mechanische Recycling und seine kontinuierliche Weiterentwicklung nicht behindern.
    • Design-for-Recycling-Kriterien für Verpackungen sollten sich auf das mechanische Recycling beziehen.
  • Die komplexen Zusammenhänge zwischen Input und Output beim chemischen Recycling legen die Anwendung eines Bilanzierungsverfahrens nahe. Dabei sollte die Erzeugung von Brennstoffen grundsätzlich nicht als Recycling betrachtet werden (“fuel exempt”). Zudem sind Bilanzierungsverfahren kritisch zu betrachten, die die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht klar nachvollziehen können.
  • Die Rückverfolgbarkeit des Anteils an recyceltem Material und die ökologischen Vorteile chemischer Recyclingverfahren sollten im Mittelpunkt der Bewertung stehen.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Fachartikel

Wirtschaft muss Stadtreinigung mitfinanzieren

Meinungsartikel (Lebensmittel Zeitung Ausgabe 17 / 2023) von Dr. Carl Dominik Klepper zum sog. Einwegkunststoff-Fonds.

Das Einwegkunststoff-Fondgesetz tritt 2024 in Kraft. Hersteller bestimmter kunststoffhaltiger Einwegprodukte, wie etwa Getränkebecher und To-go-Lebensmittelbehälter, werden damit verpflichtet, in einen vom Umweltbundesamt verwalteten Fonds einzuzahlen. Mit den Mitteln wird die Straßenreinigung für Produkte, die Bürgerinnen und Bürger achtlos weggeworfen haben, statt öffentliche Abfallbehälter zu nutzen, finanziert werden. Das jährliche Fondsvolumen von zunächst 434 Mio. Euro kann künftig noch weiter steigen, denn Kommunen und Umweltverbände fordern bereits eine Ausweitung auf Verpackungen ohne Kunststoffgehalt. Ein Anreiz zur Vermeidung von Littering entsteht nicht.

Der vollständige Artikel steht unter dieser Link zum Download zur Verfügung.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Fachgespräch

„Spitzengespräch der Kreislaufwirtschaft“ mit SPD-Bundestagsfraktion

Am 18. April fand das „Spitzengespräch der Kreislaufwirtschaft“ in Berlin mit Herrn Michael Thews MdB, Berichterstatter für Kreislaufwirtschaft und Rohstoffpolitik der SPD-Bundestagsfraktion, statt.


Im Gespräch wurden zunächst die AGVU-Positionen zur europäischen Verpackungsverordnung PPWR sowie Stand und nächste Schritte des Gesetzgebungsprozesses vorgestellt und im Anschluss diskutiert. Hierbei kamen unter anderem die Themen Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz und die Rechtsgrundlage der Verordnung zur Sprache. Auf das Thema drohender Verbote von Verpackungsformaten wurde vertieft eingegangen. Herr Thews bestätigte einen noch recht offenen Stand der Überarbeitung und daraus resultierende mögliche Verzögerungen von nationalen Regelungsvorhaben.


Mit Blick auf die Fortentwicklung des § 21 VerpackG und der ökologischen Gestaltung der Lizenzentgelte wurden die Vorteile einer privatwirtschaftlich Fondslösung vorgestellt. Herr Thews unterstützt grundsätzlich eine Fondslösung, die genaue Ausgestaltung sei jedoch noch zu entwickeln. Er stellt fest, das die Errichtung der Zentralen Stelle Verpackungsregister auf Initiative der Wirtschaft ein Erfolg sei und als Vorbild dienen könne.  


Nachfolgend erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in den Stand der geplanten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Die Teilnehmenden des Gesprächs waren sich einig, dass die Strategie großes Potenzial für geschlossene Rohstoffkreisläufe bei Verpackungen und für eine geringere Abhängigkeit von Importen hat.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Fachartikel

Schleichende Abkehr von der Herstellerverantwortung stoppen

In der Ausgabe vom 23. September 2022 der Lebensmittel Zeitung wurde ein Meinungsartikel der AGVU zum Thema Einwegkunststoff-Fonds und möglichen Lenkungswirkungen veröffentlicht.

Fazit: Im Gegensatz zum Einwegkunststoff-Fonds, der sich bereits in der Umsetzung befindet, ist noch nicht klar, welche Gestalt die Neuregelung des § 21 VerpackG und die Umlage der EU-Plastiksteuer annehmen werden. Daher kommt es jetzt darauf an, auf die Entscheidungsträger zuzugehen und sich für eine Lösung einzusetzen, die die Produktverantwortung anerkennt und stärkt. Komplexitäten sind dabei so niedrig wie möglich zu halten. Da alle drei Regulierungsprojekte eine ähnliche Lenkungswirkung anstreben (Verbesserung der Recyclingfähigkeit und mehr Rezyklateinsatz) müssen sie umsichtig ausgearbeitet und sinnvoll verzahnt werden, so dass Überlappungen und ineffiziente Doppelstrukturen ausgeschlossen sind

Der vollständige Artikel steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Aluminium

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Im Verpackungsbereich wird Aluminium wegen seiner besonderen Materialeigenschaften eingesetzt. Der Schutz von empfindlichen Lebensmitteln, Getränken und Pharmazeutika steht dabei im Vordergrund.
  • Etwa 11 Prozent des in Deutschland genutzten Aluminiums gehen in Verpackungen.
  • Der Einsatz an Aluminiumverpackungen, z. B. Dosen, Schalen, Tuben, lag 2020 bei 139.900 Tonnen (Quelle: UBA). Aluminiumfolie wird auch als gewichtsmäßig kleinerer Partner in Kombination mit anderen Materialien verwendet, z. B. als Deckel oder im Verbund mit Kunststoff und Papier.
  • Aluminiumverpackungen sind leicht und haben einen geringen Anteil am Gesamtgewicht des verpackten Produktes.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Aluminium wird aus dem Erz Bauxit und in steigendem Umfang aus der werkstofflichen Verwertung gebrauchter Produkte gewonnen.
  • Der Energiebedarf für das in Europa eingesetzte Primäraluminium wird zu ca. 75 Prozent aus klimafreundlichen Quellen – überwiegend Wasserkraft – gedeckt.
  • In Deutschland wird mehr als die Hälfte des produzierten Aluminiums aus Aluminiumschrott erzeugt.
  • Das Recycling von Aluminium spart bis zu 95 Prozent der für die Primärerzeugung notwendigen Energie.

Erfassung / Sortierung / Recyclingfähigkeit

  • Getränkedosen im Pfandsystem werden über den Handel zurückgenommen. Alle anderen Aluminiumverpackungen werden flächendeckend über die dualen Systeme und fast überall im Holsystem erfasst.
  • Durch die Ausstattung der Sortieranlagen mit Wirbelstromscheidern werden Aluminiumverpackungen unabhängig von der Größe kostengünstig und mit hoher Effizienz aussortiert.
  • Im Jahr 2020 betrug die werkstoffliche Verwertungsquote für Aluminiumverpackungen insgesamt 94,9 Prozent (Quelle: UBA).
  • Aluminium kann immer wieder recycelt und ohne Qualitätseinbußen für neue Produkte und Verpackungen genutzt werden.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Prozessinnovationen und eine hohe Energieeffizienz bei der Metallerzeugung und -verarbeitung verringern Treibhausgasemissionen signifikant.
  • Unter Beibehaltung der Produktschutzeigenschaften werden die Materialstärken und damit der Ressourceneinsatz in Aluminiumverpackungen immer weiter reduziert; in den Hauptanwendungen bereits um 25 bis 40 Prozent.
  • Die weitere Optimierung der Ressourceneffizienz über den gesamten Lebenszyklus hinweg und eine effektive Schutzfunktion für den Inhalt stehen bei der zukunftsweisenden Verpackungsgestaltung im Vordergrund. Die Verminderung von Lebensmittelverlusten durch Verderb ist eine zunehmend wichtiger werdende Herausforderung.

UBA Umweltbundesamt (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen im Jahr 2020.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Getränkekarton

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Rund 182.200 Tonnen Getränkekartons wurden 2020 in Deutschland in den Verkehr gebracht (Quelle: UBA).
  • Verbundkartons werden als Verpackung für unterschiedliche Nahrungsmittel eingesetzt, z. B. Getränke, flüssige Molkereiprodukte, pastöses und stückiges Obst und Gemüse, Suppen, Saucen etc.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Rund 75 Prozent des Getränkekartons bestehen aus Karton, der mit PE beschichtet wird. Bei Verpackungen für Frischprodukte, die keine Sauerstoffbarriere (Aluminium) benötigen, sind es ca. 80 Prozent.
  • Der Karton wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Dabei wird weltweit ausschließlich Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern oder anderen kontrollierten Quellen eingesetzt.
  • Im Getränkekarton werden u. a. aus lebensmittelrechtlichen Gründen keine Sekundärrohstoffe eingesetzt.
  • Bis zu 90 Prozent der Energie, die bei der Produktion des Rohkartons verbraucht wird, stammen aus Biomasse.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • Getränkekartons werden in Deutschland flächendeckend über das duale System und fast überall im Holsystem erfasst.
  • Durch die flächendeckende Ausstattung der Sortieranlagen mit NIR-Scannern – an deren Entwicklung die Hersteller von Getränkekartons maßgeblich beteiligt waren – werden Getränkekartons als eigenständige Fraktion mit hoher Sortenreinheit aussortiert.
  • Von geringen Schwankungen abgesehen, liegt die Verwertungsquote von Getränkekartons seit Jahren bei über 70 Prozent. Im Jahr 2020 erreichten Getränkekartons eine stoffliche Verwertungsquote von 77,5 Prozent (Quelle: UBA).
  • Der Faseranteil des Getränkekartons lässt sich mit Standardverfahren der Altpapier-Aufbereitung zurückgewinnen. Daraus werden unterschiedliche Papier- und Kartonqualitäten hergestellt, z. B. Wellpappen-Rohpapiere, Faltschachteln, Hülsenkarton, Gipskarton etc.
  • Für die Polyethylen-/Aluminiumreststoffe existieren mehrere Verwertungsverfahren. Der Kunststoff- sowie auch der Aluminiumanteil werden energetisch verwertet, können aber auch als Sekundärrohstoffe zur Herstellung unterschiedlicher Kunststoff- und Aluminiumprodukte eingesetzt werden.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Seit Mitte der 1980er-Jahre nutzen die Hersteller von Getränkekartons und ihre Vormateriallieferanten Ökobilanzen als Instrument, um Prozesse und Produktion auf allen Stufen des Lebensweges ständig zu verbessern.
  • Packungsoptimierungen mit dem Ziel, den Ressourceneinsatz weiter zu reduzieren, stoßen an physikalische Grenzen. Im Vergleich zu den 1980er-Jahren werden heute bis zu 80% mehr Kartons bei gleichem Rohstoffeinsatz produziert.
  • Schwerpunkt laufender Entwicklungen ist, den  Anteil nachwachsender Rohstoffe durch den zunehmenden Einsatz von Verschlüssen und Beschichtungen aus Biopolymeren weiter zu erhöhen. Getränkekartons die zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden sind seit 2014 auf dem Markt.
  • Großtechnische Anlagen zur Trennung und stofflichen Verwertung von PE-/Al-Reststoffen sind in Betrieb. Weitere vielversprechende Verfahren sind in der Erprobung.

UBA Umweltbundesamt, (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2020.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Glas

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • 44 Prozent der Glasproduktion in Deutschland wurden 2015 für Verpackungen verwendet (Quelle: BV Glas Jahresbericht 2015).
  • Behälterglas wird zu 65 Prozent in Form von Getränkeflaschen, zu knapp 26 Prozent für Konservenglas und zu 9 Prozent für Kosmetik und Pharmazie verwendet. (Quelle: BV Glas)
  • Bezogen auf den Produktionswert lag der Anteil von Glasverpackungen bei Lebensmitteln in 2015 bei rund 7 Prozent (Quelle: GADV).

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Glas wird aus natürlichen, heimischen Rohstoffen wie Quarzsand, Soda, Kalkstein und Dolomit hergestellt, die nahezu unbegrenzt in der Natur vorkommen.
  • Der wichtigste Rohstoff für die Glasherstellung ist Recyclingglas. Glas kann ohne Qualitätsverluste recycelt werden. Im Durchschnitt besteht eine Glasverpackung zu 60 Prozent aus Recyclingglas. Bei einigen Farben kann der Anteil auch bis zu 90 Prozent betragen.
  • Der Einsatz von Recyclingglas spart Energie und Ressourcen: 10 Prozent Scherbeneinsatz reduzieren die Schmelzenergie um 3 Prozent und die CO2-Emissionen um 3,6 Prozent.
  • Glas ist ein inertes Verpackungsmaterial, das praktisch keine Wechselwirkung mit dem Füllgut eingeht.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • Glas ist praktisch unendlich oft und ohne Qualitätseinbußen recyclingfähig und wird in einem nahezu geschlossenen Kreislauf recycelt. Das heißt, alte Glasverpackungen dienen als Rohstoff für neue Glasverpackungen.
  • Das Recyclingsystem für Glas wurde 1972 als Bringsystem von der Glasindustrie ins Leben gerufen. Es ist ein bestehendes und funktionierendes System, an dem sich rund 97 Prozent der Haushalte beteiligen. Farbtrennung durch den Verbraucher lohnt sich, da das Recyclingglas für die jeweiligen Farben wiedereingesetzt werden kann und ein Recycling auf hohem Niveau gewährleistet ist.
  • Bundesweit gibt es über 250.000 Container-Sammelstellen an zentralen Punkten. Durch die Kampagne „Nicht alles passt ins Altglas“ wird der Verbraucher dabei unterstützt, Altglas richtig zu entsorgen (www.was-passt-ins-altglas.de).
  • Bepfandete Einwegglasflaschen werden über ein Pfandsystem durch den Handel erfasst.
  • 3.135.200 Tonnen Glasverpackungen wurden 2020 in Deutschland genutzt (Quelle: UBA)
  • Die Recyclingquote im Jahr 2020 betrug 84,2 Prozent (Quelle: UBA). Recycelte Glasscherben haben einen deutlich positiven Marktwert und sind ein international begehrtes Handelsgut.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Durch effizientere Produktionstechniken, Gewichtsreduzierungen und den Einsatz von Recyclingglas konnten seit den 1970iger Jahren über 60 Prozent Energie eingespart werden. Bei der Behälterglasherstellung ist das physikalisch-technische Minimum beim Energieverbrauch nahezu erreicht.
  • Zu den wichtigsten Innovationen der Behälterglasbranche zählt die Entwicklung von Leichtglastechnologien. So ist es gelungen, das Gewicht verschiedener Glasverpackungen um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. Die Gewichtsreduzierung trägt zu einer beträchtlichen Rohstoff- und Energieeinsparung bei.
  • Das Gewicht der Ein-Liter-Weinschlegelflasche ist z. B. seit 1975 von 600 Gramm auf ca. 345 Gramm gesunken.

UBA Umweltbundesamt (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2022.