Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Aluminium

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Im Verpackungsbereich wird Aluminium wegen seiner besonderen Materialeigenschaften eingesetzt. Der Schutz von empfindlichen Lebensmitteln, Getränken und Pharmazeutika steht dabei im Vordergrund.
  • Etwa 11 Prozent des in Deutschland genutzten Aluminiums gehen in Verpackungen.
  • Der Einsatz an Aluminiumverpackungen, z. B. Dosen, Schalen, Tuben, lag 2020 bei 139.900 Tonnen (Quelle: UBA). Aluminiumfolie wird auch als gewichtsmäßig kleinerer Partner in Kombination mit anderen Materialien verwendet, z. B. als Deckel oder im Verbund mit Kunststoff und Papier.
  • Aluminiumverpackungen sind leicht und haben einen geringen Anteil am Gesamtgewicht des verpackten Produktes.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Aluminium wird aus dem Erz Bauxit und in steigendem Umfang aus der werkstofflichen Verwertung gebrauchter Produkte gewonnen.
  • Der Energiebedarf für das in Europa eingesetzte Primäraluminium wird zu ca. 75 Prozent aus klimafreundlichen Quellen – überwiegend Wasserkraft – gedeckt.
  • In Deutschland wird mehr als die Hälfte des produzierten Aluminiums aus Aluminiumschrott erzeugt.
  • Das Recycling von Aluminium spart bis zu 95 Prozent der für die Primärerzeugung notwendigen Energie.

Erfassung / Sortierung / Recyclingfähigkeit

  • Getränkedosen im Pfandsystem werden über den Handel zurückgenommen. Alle anderen Aluminiumverpackungen werden flächendeckend über die dualen Systeme und fast überall im Holsystem erfasst.
  • Durch die Ausstattung der Sortieranlagen mit Wirbelstromscheidern werden Aluminiumverpackungen unabhängig von der Größe kostengünstig und mit hoher Effizienz aussortiert.
  • Im Jahr 2020 betrug die werkstoffliche Verwertungsquote für Aluminiumverpackungen insgesamt 94,9 Prozent (Quelle: UBA).
  • Aluminium kann immer wieder recycelt und ohne Qualitätseinbußen für neue Produkte und Verpackungen genutzt werden.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Prozessinnovationen und eine hohe Energieeffizienz bei der Metallerzeugung und -verarbeitung verringern Treibhausgasemissionen signifikant.
  • Unter Beibehaltung der Produktschutzeigenschaften werden die Materialstärken und damit der Ressourceneinsatz in Aluminiumverpackungen immer weiter reduziert; in den Hauptanwendungen bereits um 25 bis 40 Prozent.
  • Die weitere Optimierung der Ressourceneffizienz über den gesamten Lebenszyklus hinweg und eine effektive Schutzfunktion für den Inhalt stehen bei der zukunftsweisenden Verpackungsgestaltung im Vordergrund. Die Verminderung von Lebensmittelverlusten durch Verderb ist eine zunehmend wichtiger werdende Herausforderung.

UBA Umweltbundesamt (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen im Jahr 2020.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Getränkekarton

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Rund 182.200 Tonnen Getränkekartons wurden 2020 in Deutschland in den Verkehr gebracht (Quelle: UBA).
  • Verbundkartons werden als Verpackung für unterschiedliche Nahrungsmittel eingesetzt, z. B. Getränke, flüssige Molkereiprodukte, pastöses und stückiges Obst und Gemüse, Suppen, Saucen etc.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Rund 75 Prozent des Getränkekartons bestehen aus Karton, der mit PE beschichtet wird. Bei Verpackungen für Frischprodukte, die keine Sauerstoffbarriere (Aluminium) benötigen, sind es ca. 80 Prozent.
  • Der Karton wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Dabei wird weltweit ausschließlich Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern oder anderen kontrollierten Quellen eingesetzt.
  • Im Getränkekarton werden u. a. aus lebensmittelrechtlichen Gründen keine Sekundärrohstoffe eingesetzt.
  • Bis zu 90 Prozent der Energie, die bei der Produktion des Rohkartons verbraucht wird, stammen aus Biomasse.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • Getränkekartons werden in Deutschland flächendeckend über das duale System und fast überall im Holsystem erfasst.
  • Durch die flächendeckende Ausstattung der Sortieranlagen mit NIR-Scannern – an deren Entwicklung die Hersteller von Getränkekartons maßgeblich beteiligt waren – werden Getränkekartons als eigenständige Fraktion mit hoher Sortenreinheit aussortiert.
  • Von geringen Schwankungen abgesehen, liegt die Verwertungsquote von Getränkekartons seit Jahren bei über 70 Prozent. Im Jahr 2020 erreichten Getränkekartons eine stoffliche Verwertungsquote von 77,5 Prozent (Quelle: UBA).
  • Der Faseranteil des Getränkekartons lässt sich mit Standardverfahren der Altpapier-Aufbereitung zurückgewinnen. Daraus werden unterschiedliche Papier- und Kartonqualitäten hergestellt, z. B. Wellpappen-Rohpapiere, Faltschachteln, Hülsenkarton, Gipskarton etc.
  • Für die Polyethylen-/Aluminiumreststoffe existieren mehrere Verwertungsverfahren. Der Kunststoff- sowie auch der Aluminiumanteil werden energetisch verwertet, können aber auch als Sekundärrohstoffe zur Herstellung unterschiedlicher Kunststoff- und Aluminiumprodukte eingesetzt werden.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Seit Mitte der 1980er-Jahre nutzen die Hersteller von Getränkekartons und ihre Vormateriallieferanten Ökobilanzen als Instrument, um Prozesse und Produktion auf allen Stufen des Lebensweges ständig zu verbessern.
  • Packungsoptimierungen mit dem Ziel, den Ressourceneinsatz weiter zu reduzieren, stoßen an physikalische Grenzen. Im Vergleich zu den 1980er-Jahren werden heute bis zu 80% mehr Kartons bei gleichem Rohstoffeinsatz produziert.
  • Schwerpunkt laufender Entwicklungen ist, den  Anteil nachwachsender Rohstoffe durch den zunehmenden Einsatz von Verschlüssen und Beschichtungen aus Biopolymeren weiter zu erhöhen. Getränkekartons die zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden sind seit 2014 auf dem Markt.
  • Großtechnische Anlagen zur Trennung und stofflichen Verwertung von PE-/Al-Reststoffen sind in Betrieb. Weitere vielversprechende Verfahren sind in der Erprobung.

UBA Umweltbundesamt, (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2020.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Glas

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • 44 Prozent der Glasproduktion in Deutschland wurden 2015 für Verpackungen verwendet (Quelle: BV Glas Jahresbericht 2015).
  • Behälterglas wird zu 65 Prozent in Form von Getränkeflaschen, zu knapp 26 Prozent für Konservenglas und zu 9 Prozent für Kosmetik und Pharmazie verwendet. (Quelle: BV Glas)
  • Bezogen auf den Produktionswert lag der Anteil von Glasverpackungen bei Lebensmitteln in 2015 bei rund 7 Prozent (Quelle: GADV).

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Glas wird aus natürlichen, heimischen Rohstoffen wie Quarzsand, Soda, Kalkstein und Dolomit hergestellt, die nahezu unbegrenzt in der Natur vorkommen.
  • Der wichtigste Rohstoff für die Glasherstellung ist Recyclingglas. Glas kann ohne Qualitätsverluste recycelt werden. Im Durchschnitt besteht eine Glasverpackung zu 60 Prozent aus Recyclingglas. Bei einigen Farben kann der Anteil auch bis zu 90 Prozent betragen.
  • Der Einsatz von Recyclingglas spart Energie und Ressourcen: 10 Prozent Scherbeneinsatz reduzieren die Schmelzenergie um 3 Prozent und die CO2-Emissionen um 3,6 Prozent.
  • Glas ist ein inertes Verpackungsmaterial, das praktisch keine Wechselwirkung mit dem Füllgut eingeht.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • Glas ist praktisch unendlich oft und ohne Qualitätseinbußen recyclingfähig und wird in einem nahezu geschlossenen Kreislauf recycelt. Das heißt, alte Glasverpackungen dienen als Rohstoff für neue Glasverpackungen.
  • Das Recyclingsystem für Glas wurde 1972 als Bringsystem von der Glasindustrie ins Leben gerufen. Es ist ein bestehendes und funktionierendes System, an dem sich rund 97 Prozent der Haushalte beteiligen. Farbtrennung durch den Verbraucher lohnt sich, da das Recyclingglas für die jeweiligen Farben wiedereingesetzt werden kann und ein Recycling auf hohem Niveau gewährleistet ist.
  • Bundesweit gibt es über 250.000 Container-Sammelstellen an zentralen Punkten. Durch die Kampagne „Nicht alles passt ins Altglas“ wird der Verbraucher dabei unterstützt, Altglas richtig zu entsorgen (www.was-passt-ins-altglas.de).
  • Bepfandete Einwegglasflaschen werden über ein Pfandsystem durch den Handel erfasst.
  • 3.135.200 Tonnen Glasverpackungen wurden 2020 in Deutschland genutzt (Quelle: UBA)
  • Die Recyclingquote im Jahr 2020 betrug 84,2 Prozent (Quelle: UBA). Recycelte Glasscherben haben einen deutlich positiven Marktwert und sind ein international begehrtes Handelsgut.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Durch effizientere Produktionstechniken, Gewichtsreduzierungen und den Einsatz von Recyclingglas konnten seit den 1970iger Jahren über 60 Prozent Energie eingespart werden. Bei der Behälterglasherstellung ist das physikalisch-technische Minimum beim Energieverbrauch nahezu erreicht.
  • Zu den wichtigsten Innovationen der Behälterglasbranche zählt die Entwicklung von Leichtglastechnologien. So ist es gelungen, das Gewicht verschiedener Glasverpackungen um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. Die Gewichtsreduzierung trägt zu einer beträchtlichen Rohstoff- und Energieeinsparung bei.
  • Das Gewicht der Ein-Liter-Weinschlegelflasche ist z. B. seit 1975 von 600 Gramm auf ca. 345 Gramm gesunken.

UBA Umweltbundesamt (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2022.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Papier-Pappe-Karton (PPK)

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • 58,7 Prozent der Papierproduktion in Deutschland gehen in Verpackungen (Verband Deutscher Papierfabriken, 2020).
  • Das Aufkommen an PPK-Verpackungen lag 2020 bei 8.153.900 Tonnen (Quelle: UBA).

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • PPK basiert auf erneuerbaren Rohstoffen, entweder als Primärfaser aus nachwachsendem Holz (sog. Bruch- oder Durchforstungsholz) oder als Sekundärfaser aus wiederverwertetem Altpapier.
  • Die europäischen Unternehmen verwenden für die Papierproduktion ausschließlich Holz und Zellstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft und führen detaillierte Nachweiße über die Herkunft des Holzes. Dies wird gesetzlich in der europäischen Holzhandelsverordnung auch geregelt. Zertifizierungssysteme wie PEFC oder FSC belegen dies (Verband Deutscher Papierfabriken, 2017).
  • PPK-Verpackungen werden bis zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt.

Erfassung / Sortierung / Recyclingfähigkeit

  • Das Altpapier-Recycling in Deutschland basiert auf einem flächendeckenden und qualitativ hochwertigen System der Getrennterfassung von Altpapier, in vielen Regionen auf einem effizienten Holsystem. Eine saubere Trennung durch den Verbraucher sichert eine hohe Qualität des Papierrecyclings.
  • Am Ende ihres Lebensweges werden PPK-Verpackungen einer stofflichen Wiederverwertung (Altpapier-Recycling) zugeführt.
  • Das Altpapier-Recycling ist ein nahezu geschlossener Materialkreislauf. Aus Verpackungs-Altpapier kann wiederum PPK für Verpackungszwecke hergestellt werden. Für Lebensmittelkontaktpapiere sind dabei besondere Anforderungen zu erfüllen. Eine Papierfaser ist bis zu zwölfmal recycelbar.
  • Altpapier ist ein wertvoller und international gehandelter Sekundärrohstoff mit einem deutlich positiven Marktwert.

Entwicklung / Hintergrund / Ausblick

  • Neu entwickelte Oberflächenversiegelungen und Ausrüstungen halten Feuchtigkeit, Gerüche und andere störende Einflüsse vom Produkt fern.
  • Ausrüstungen mit Mikrochips und elektronischen Schaltungen, z. B. für die sichere Medikamenteneinnahme.
  • Im Vergleich zu 1965 wurden 2020 zwei Drittel weniger Energie zur Herstellung von einem Kilogramm Papier verwendet (Verband Deutscher Papierfabriken, 2020)
  • 56 Prozent der von der Papierindustrie in Europa eingesetzten Primärenergie stammen aus Biomasse (Confederation of European Paper Industries, 2016).

UBA Umweltbundesamt (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2022.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Polyethylen (PE)

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Polyethylen (PE) ist der weltweit meisthergestellte und -verwendete Kunststoff. PE zählt zu den Thermoplasten und zur Gruppe der Standardkunststoffe. Man unterscheidet Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) und Polyethylen mit niederer Dichte (LDPE). HDPE ist härter und steifer als LDPE, verträgt höhere Temperaturen, ist gegenüber Gasen weniger gut durchlässig und beständiger gegen Chemikalien. LDPE ist zäher, dehnbarer und flexibler als HDPE. 52 Prozent aller Kunststoffverpackungen in Deutschland bestehen aus PE, der überwiegende Anteil (2015: 31 Prozent) aus LDPE und LLDPE.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Das Ausgangsprodukt von PE – Ethylen – wird aus Erdöl oder Erdgas gewonnen. Ethylen kann allerdings – wie andere chemische Rohstoffe auch – aus nicht fossilen, pflanzlichen Kohlenstoffquellen erzeugt werden. So wird in Brasilien ein zuckerrohrbasiertes PE vertrieben (GreenPE), das sich chemisch und hinsichtlich seiner Verarbeitungseigenschaften nicht von konventionellem PE unterscheidet.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • PE, das für Verkaufsverpackungen im Handel verwendet wird, sammelt haushaltsnah das duale System in Deutschland flächendeckend ein.
  • Mittels Nah-Infrarot-Technik lassen sich die einzelnen Kunststoffarten in den Sortieranlagen separieren. Heute wird eine Sortenreinheit von bis zu 98 Prozent erreicht, was ein hochwertiges Recycling ermöglicht.
  • PE ist zu 100 Prozent recycelbar. Mithilfe der verschiedenen werkstofflichen Verfahren können die gebrauchten Kunststoffverpackungen entweder direkt zu neuen Produkten umgeschmolzen oder zu Regranulat verarbeitet werden. Dieser körnige Recyclingkunststoff ist eine kostengünstige Alternative gegenüber Neuware und hochwertiges Ausgangsmaterial für die Kunststoff verarbeitende Industrie.
  • Die Produktpalette für recyceltes PE ist vielfältig: Folien, Müllsäcke, Kanister und Fässer, Mülltonnen, Trinkwasserrohre, Deponieabdichtungen, Kabelisolierungen.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • 2015 lag der Anteil von PE an der gesamten Kunststoffverarbeitung in Europa bei ca. 29 Prozent. Ein wesentlicher Vorteil von PE ist die verhältnismäßig einfache Verarbeitungsweise. Die Verpackungen können leicht in den Produktionsvorgang integriert und vor Ort geformt, befüllt und verschlossen werden. Darüber hinaus bewirkt das geringe Verpackungsgewicht im Verhältnis zum Füllgut niedrige Transportkosten.
  • Gelingt es, HDPE-Verpackungen eines Typs und aus einem Anwendungsbereich nach der Verwendung als „Monostrom“ wieder einzusammeln, kann man sie, ähnlich wie PET, einem Recyclingverfahren zuführen, dessen Produkte wieder für die Herstellung von Verpackungen geeignet sind. In Deutschland gibt es dazu schon entsprechende erfolgreiche Initiativen.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Polyethylenterephthalat (PET)

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Polyethylenterephthalat, hauptsächlich unter seiner Kurzform PET bekannt, ist ein thermoplastischer Kunststoff, unter Hitze formbar und kann in nahezu jede beliebige Form gebracht werden. Er gehört zur Gruppe der Polyesterwerkstoffe. Das Grundmaterial wurde bereits 1941 in den USA entwickelt.
  • Das heutige PET ist ein äußerst belastbarer Kunststoff und eignet sich für Verpackungen, Behälter, Folien, Textilfasern und vieles mehr. Als Verpackungsmaterial wird PET in Form von Folienverpackungen, Blistern und Flaschen eingesetzt und stellt damit rund 15 Prozent der Kunststoffverpackungen in Deutschland.
  • PET-Flaschen sind besonders leicht und machen einen Bruchteil des Gesamtgewichts des Produktes aus. Die damit einhergehende hohe Transporteffizienz hilft, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen zu begrenzen.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Die Ausgangsprodukte von PET – Ethylenglykol und Terephthalat-Verbindungen – werden aus Erdöl oder Erdgas gewonnen. Sie können allerdings – wie andere chemische Rohstoffe auch – aus pflanzlichen Vorprodukten erzeugt werden.
  • Ein namhafter internationaler Getränkeabfüller hat eine PET-Getränkeflasche auf den Markt gebracht, deren konventionelle fossile Rohstoffbasis zu 30 Prozent gegen nachwachsende, pflanzliche Quellen ausgetauscht wurde (PlantBottle©).
  • Auch die Gewichtsreduktion von PET-Einweggetränkeflaschen spielt eine große Rolle im Hinblick auf die Ressourcenschonung. So wurden in den vergangenen Jahren die Flaschengewichte um durchschnittlich über 14 Prozent reduziert.

Erfassung / Sortierung / Recyclingfähigkeit

  • Seit Einführung der Pfandpflicht auf Einweg-Getränkeverpackungen im Jahr 2003 werden in Deutschland pfandpflichtige PET-Getränkeflaschen vom Handel zurückgenommen. 96 Prozent der pfandpflichtigen PET-Getränkeflaschen laufen durch das Pfandsystem zurück und werden verwertet. Insgesamt werden 99 % der PET-Getränkeflaschen gesammelt und das wertvolle Material wiederverwendet. Denn PET lässt sich problemlos recyceln.
  • Mittels Nah-Infrarot-Technik lassen sich die einzelnen Kunststoffarten in den Sortieranlagen separieren. Heute wird eine Sortenreinheit von bis zu 98 Prozent erreicht, was ein hochwertiges Recycling ermöglicht.
  • Mithilfe der verschiedenen werkstofflichen Verfahren können die gebrauchten Kunststoffverpackungen entweder direkt zu neuen Produkten umgeschmolzen oder zu Regranulat verarbeitet werden. Dieser körnige Recyclingkunststoff ist eine kostengünstige Alternative zu Neuware und hochwertiges Ausgangsmaterial für die kunststoffverarbeitende Industrie.
  • Zu über einem Drittel werden die gesammelten PET-Getränkeflaschen heute genau wieder zu dem, was sie waren: Rohstoff für neue PET-Getränkeflaschen. Weitere Abnehmer  sind die Folien- und Textilfaserindustrie. Aus dem Rest werden weitere Produkte hergestellt wie Bänder oder Reinigungsmittelflaschen.
  • Das etablierte hochwertige Recycling von PET macht beispielsweise den vollständigen Einsatz von recyceltem PET in neuen Verpackungen möglich. Dies gilt sowohl für Verpackungen im Lebensmittelbereich (bspw. Getränkeflaschen) als auch für Nicht-Lebensmittelverpackungen (bspw. Haushaltsreiniger).

Entwicklung / Hintergrund / Ausblick

  • Weiterhin setzen immer mehr Flaschenhersteller Recyclingware ein, die aus zurückgenommenen PET-Flaschen erzeugt wurde. Hier wird bereits heute teilweise ein Recyclinganteil von 60% und mehr erreicht.
  • Die RAL Gütegemeinschaft setzt sich zum Ziel, die Weiterentwicklung von PET-Getränkeflaschen unter ökologischen Gesichtspunkten nachhaltig zu fördern, einen positiven Beitrag zur Ressourceneffizienz und zum Umwelt- sowie Klimaschutz zu leisten.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Polypropylen (PP)

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Polypropylen (PP) ist in seinen Eigenschaften und seinem Aufbau dem Polyethylen ähnlich und ein dem Hart-PE (HDPE) eng verwandter thermoplastischer Kunststoff. Mit PP lässt sich eine große Vielfalt an anwendungsbezogenen Werkstoffeigenschaften erzeugen, die im Laufe der jüngeren Vergangenheit noch deutlich weiterentwickelt werden konnte. So kommt PP auch als Monomaterial in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz, vom Verpackungsbereich über Konsumgüteranwendungen bis hin zum Automobilsektor, für Elektrogeräte, im Bausektor, für Rohre und vieles mehr. Im Verpackungsbereich ist PP mit rund 21 Prozent Marktanteil in Deutschland zweitstärkste Fraktion nach PE.
  • PP zählt zu der Gruppe der Standardkunststoffe und wurde in den 1950er-Jahren das erste Mal hergestellt, 20 Jahre nach Polyethylen oder PVC, und ist damit ein vergleichsweise „junger“ Kunststoff.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • PP ist genau wie das PE bei konventioneller Herstellung ein fossil basierter Kunststoff. Beim PP wurde in den vergangenen Jahren die Umstellung von Erdöl auf das effiziente Erdgas als Rohstoffbasis sehr konsequent vorangetrieben, sodass PP heute pro Masseneinheit erzeugtem Neukunststoff zu den rohstoffeffizientesten Standardkunststoffen gehört.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • PP, das für Verkaufsverpackungen im Handel verwendet wird, sammelt haushaltsnah das duale System in Deutschland flächendeckend ein.
  • Mittels Nah-Infrarot-Technik lassen sich die einzelnen Kunststoffarten in den Sortieranlagen separieren. Heute wird eine Sortenreinheit von bis zu 98 Prozent erreicht, was ein hochwertiges Recycling ermöglicht.
  • PP eignet sich grundsätzlich gut für das Recycling. Unkritisch ist auch die thermische Verwertung, bei der nur Wasser und Kohlenstoff entstehen, ein großer Energiewert freigesetzt wird und damit fossile Rohstoffe eingespart werden können.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Der zur Produktion benötigte Energieverbrauch kann durch den Einsatz von Rezyklat deutlich gesenkt werden.
  • Mithilfe der verschiedenen werkstofflichen Verfahren können die gebrauchten Kunststoffverpackungen entweder direkt zu neuen Produkten umgeschmolzen oder zu Regranulat verarbeitet werden. Dieser Recyclingkunststoff entwickelt sich zunehmend zu einer technisch und wirtschaftlich überzeugenden Alternative gegenüber Neuware und einem hochwertigen Ausgangsmaterial für die Kunststoff verarbeitende Industrie. Im Unterschied zu dem schon seit Längerem weltweit gehandelten HDPE, LDPE und PET aus dem Recycling gibt es PP-Rezyklate in nennenswertem Umfang erst seit wenigen Jahren zu kaufen. Wesentlich in diesem Zusammenhang sind die aus dem deutschen Sammelsystem stammenden Post-Consumer-Mengen, die als copolymerähnliche Typen auf den Markt kommen und in einer Vielzahl von Anwendungen, vom Automobilteil bis zum Blumentopf, eingesetzt werden.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Polystyrol (PS)

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Polystyrol, kurz PS, ist ein Kunststoff, der in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommt und entweder als thermoplastischer Werkstoff oder als Schaumstoff (EPS) verwendet wird.
  • 1931 wurde mit der technischen Herstellung von Polystyrol begonnen. Polystyrol gehört zu den Standardkunststoffen. Auf dem deutschen Verpackungsmarkt kommt PS auf einen Anteil von rund 4 Prozent.

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Festes Polystyrol ist glasklar, hart und elektrisch isolierend. Als Verpackungsmaterial kommt es dann zum Einsatz, wenn es auf hochwertige Oberflächen und/oder brillante Transparenz ankommt.
  • Geschäumtes (expandiertes) Polystyrol (EPS, in der Öffentlichkeit auch bekannt als „airpop“) hat im Vergleich zu festem Polystyrol eine geringere mechanische Festigkeit und Elastizität. Aufgrund der Kompressibilität kann es Stoßbelastungen gut aufnehmen und eignet sich deshalb gut zur Verpackung empfindlicher Güter. Es hat eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, die es für den weitverbreiteten Einsatz als Wärmedämmmaterial hervorragend qualifiziert.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • PS lässt sich sehr gut zu neuem Kunststoff verwerten.
  • PS, das für Verkaufsverpackungen im Handel verwendet wird, sammeln haushaltsnah die dualen Systeme in Deutschland flächendeckend ein.
  • Mittels Nah-Infrarot-Technik lassen sich die einzelnen Kunststoffarten in den Sortieranlagen separieren. Heute wird eine Sortenreinheit von bis zu 98 Prozent erreicht, was ein hochwertiges Recycling ermöglicht. Das gilt auch für hartes PS. Gebrauchte EPS-Verpackungen eignen sich grundsätzlich gut zur werkstofflichen Verwertung. Sie werden aus der Sammelware entnommen und aufgrund des geringen Gewichtes mit speziellen Logistiksystemen zu den Verwertungsstandorten geliefert.
  • Das sortenreine PS kann durch mechanische Zerkleinerung zu Regranulat verarbeitet werden. Dieses findet dann Verwertung bei der Produktion bspw. von Möbeln, Kleiderbügeln oder Klappkisten und vielen weiteren Dingen, die uns im Alltag begleiten.
  • PS ist stofflich auch durch Einschmelzen/Umschmelzen im Spritzgussverfahren verwertbar. Polystyrol-Produkte sind dafür gut geeignet, da sich die Eigenschaften des Materials auch nach mehrmaliger Verarbeitung nur geringfügig verändern.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Mithilfe der verschiedenen werkstofflichen Verfahren können die gebrauchten Kunststoffverpackungen entweder direkt zu neuen Produkten umgeschmolzen oder zu Regranulat verarbeitet werden. Dieser körnige Recyclingkunststoff ist eine kostengünstige Alternative gegenüber Neuware und hochwertiges Ausgangsmaterial für die Kunststoff verarbeitende Industrie.

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Materialfraktion

Weißblech

Art und Umfang der Anwendung des Materials

  • Weißblech bzw. Verpackungsstahl ist ein vielseitig einsetzbares Material mit  ökonomischen und ökologischen Vorteile.
  • In Stärken von 0,100 bis 0,499 mm produziert, zeichnet sich Weißblech als Packmittel aus, das hohe Effizienz, Stabilität und Sicherheit bietet.
  • Verpackungen und Verschlüsse aus Weißblech schützen ihre Produkte optimal vor Licht, Luft und anderen äußeren Einflüssen und können ohne Energieverbrauch gelagert werden.
  • Weißblechverpackungen können immer wieder recycelt werden. Das schont Ressourcen und unterstützt eine echte Kreislaufwirtschaft.
  • Weißblech findet Anwendung beim Verpacken von Nahrungsmitteln und Getränken oder von chemisch-technischen Erzeugnissen wie z.B. Lacken. Neben der Lebensmittel- und Getränkedose zählen auch Aerosoldosen  und  Umverpackungen (Stichwort „Schmuck- oder Promotionsdosen“) zu attraktiven Anwendungsmöglichkeiten.
  • Der Verbrauch von Weißblech für Verpackungen des privaten Endverbrauchs lag 2020 bei 528.200 Tonnen (Quelle: UBA).

Materialeinsatz bei der Herstellung

  • Gebrauchte Weißblechverpackungen werden in der Stahlerzeugung zur Herstellung von neuem Stahl eingesetzt. Jede Tonne Stahl enthält also auch Schrott. In Deutschland kann man bei einer Recyclingrate von über 90 Prozent von einem geschlossenen Werkstoffkreislauf für Weißblechverpackungen sprechen (Quelle: GVM).
  • Weißblech wird „multirecycelt“, da das Material über unbegrenzt viele Lebenszyklen ohne Qualitätsverlust verwertbar ist. Dabei bleiben die inhärenten Eigenschaften erhalten (Quelle: TU Berlin 2012).[1] Brancheninsider sprechen daher auch von einem „permanenten Material“.
  • Die Verwertung von einer Tonne Stahl- und Eisenschrott spart folgende Primärressourcen ein: 1,5 Tonnen Eisenerz, 0,65 Tonnen Kohle und 0,3 Tonnen Kalkstein. In Deutschland wird durch das Recycling von Weißblech eine Menge von rund 1 Mio. Tonnen Primärrohstoffe eingespart. Ein beachtlicher Beitrag zur nationalen und europäischen Ressourcenstrategie.
  • Zudem wird durch den Einsatz von Weißblechschrotten in der Stahlproduktion der Energieverbrauch um bis zu 75 Prozent reduziert. Gleichzeitig sinkt der Ausstoß von Treibhausgasen um bis zu 80 Prozent.
  • Ferner sinkt der Wasserverbrauch um 40 Prozent, setzt man Stahlschrott statt Eisenerz zur Produktion von neuem Stahl ein.

Erfassung/Sortierung/Recyclingfähigkeit

  • Einmal gesammelt wird Weißblech vollständig einer Verwertung zugeführt. Privat verwendete Weißblechverpackungen werden in Deutschland flächendeckend über die dualen Systeme und fast überall im Holsystem erfasst. Die bepfandeten Stahlgetränkedosen werden separat durch das Pfandsystem der DPG Deutsche Pfandsystem GmbH erfasst.
  • Für die Rücknahme gebrauchter Stahlverpackungen aus Industrie und Gewerbe hat die Metallverpackungsindustrie gemeinsam mit der Stahlrecyclingwirtschaft und der Stahlindustrie bereits 1993 ein Rücknahmesystem gegründet: Zum einen die Kreislaufsystem Blechverpackungen Stahl GmbH (KBS) zur Sammlung und Aufbereitung industriell genutzter Weißblechverpackungen und die Deutsche Gesellschaft für Weißblechrecycling (DWR) als Vermarkter von Weißblechschrotten aus der Entsorgung des privaten Verbrauchs.
  • Der Vorteil von Verpackungsstahl in den Sortieranlagen besteht in dem Einsatz der kostengünstigen und effizienten Magnetscheider.
  • Im Jahr 2020 erzielte Weißblech in Deutschland eine Verwertungsquote (aus privatem Endverbrauch) von 91,9 Prozent (Quelle: UBA).
  • Verpackungen aus Stahl lassen sich „aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften praktisch unendlich recyceln“[2]. (,. Dies basiert auf dem wichtigen Bestandteil des Verpackungsstahls, dem Eisen (Fe),  ein unzerstörbares Element. Stahl wechselt je nach Einsatz lediglich Ort und Gestalt. Produkte wie Dosen, Kanister, Autos oder Flugzeuge können das Ende ihres Lebenszyklus erreichen; jedoch nicht das Material. Dessen Struktur und Eigenschaften bleiben gleich – für immer. Ein „Downcycling“, also ein Recycling mit ständigem Qualitätsverlust gibt es daher nicht.
  • Noch heute sind 80 Prozent allen jemals auf der Welt hergestellten Stahls in Gebrauch.

Entwicklung/Hintergrund/Ausblick

  • Die deutsche Stahlindustrie hat ihre Prozesse kontinuierlich verbessert, u. a. konnte der Energieverbrauch in den letzten 50 Jahren um 40 Prozent gesenkt werden. Auch bei der sich anschließenden Weißblechherstellung führten Produkt- und Prozessinnovationen in den vergangenen Jahrzehnten zu einem sinkenden Energieverbrauch.
  • Im Fokus der Innovationsaktivitäten für Verpackungen steht die kontinuierliche Weiterentwicklung zu niedrigeren Materialdicken. Eine Lebensmitteldose mit einem Durchmesser von 73 Millimetern ist heute 45 Prozent leichter als im Jahr 1974.
  • Eine 0,33-Liter-Stahlgetränkedose wiegt heute 32 Prozent weniger als im Jahr 1985.
  • Vor dem Hintergrund des neuen Verpackungsgesetzes sehen sich die Hersteller und Verarbeiter von Weißblech durch die Spitzenquoten beim Recycling sehr gut aufgestellt. Die Industrie ist zuversichtlich, die neuen, ambitionierten Quoten erfüllen zu können. So wurden neben den höheren Quoten für alle Packmittel auch Weichenstellungen für die umweltfreundliche Gestaltung von Verpackungen (Recyclingfähigkeit) getroffen. Schon heute bestätigt eine Studie die hohe Recyclingfähigkeit von Verpackungsstahl mit einem Durchschnitt von über 90%.

[1] Neugebauer, Finkbeiner (TU Berlin): Ökobilanz nach ISO 14040/44 für das Multirecycling von Stahl im Auftrag von Wirtschaftsvereinigung Stahl/Stahlinstitut VDEh, Abschlussbericht 21.06.2012, 75 Seiten.

[2]  Sabrina Neugebauer, Prof. Dr. Matthias Finkbeiner, Studie „ÖKOBILANZ NACH ISO 14040/44 FÜR DAS MULTIRECYCLING VON STAHL“, 2012

UBA Umweltbundesamt (2022): Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2022.