Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

19. AGVU-Orientierungstag
Pressemitteilungen

Die finanzielle Besserstellung nachhaltiger Verpackungen muss endlich Realität werden

AGVU-Orientierungstag zu zukünftigem Fondsmodell und aktuellen Entwicklungen im Bereich Verpackungsrecycling 

Berlin, 23.06.22 

Der 19. AGVU-Orientierungstag am 23. Juni 2022 in Berlin stand im Zeichen der Diskussion um nachhaltigere Verpackungen und den Weg zur Kreislaufwirtschaft der Zukunft. 

Matthias Fabian vom Umweltbundesamt (UBA) informierte über Studienergebnisse hinsichtlich der finanziellen Besserstellung von Verpackungen, die einem hohen Nachhaltigkeitsanspruch genügen. „Der hierzu bereits im deutschen Verpackungsgesetz vorgesehene Mechanismus ist nicht ausreichend wirksam und sollte daher weiterentwickelt werden“ so Fabian. Ein dafür denkbarer Fonds könnte sich z.B. aus Einzahlungen von Herstellern speisen, deren Verpackungen nicht gut recyclingfähig sind und das Geld für den Ausbau von Sortier- und Recyclinginfrastruktur einsetzen. Eine lebhafte Debatte entzündete sich an der Frage, wo und in welcher Rechtsform der Fonds angesiedelt werden soll. Während die Autoren der UBA-Studie einen öffentlich-rechtlich strukturierten Fonds, angesiedelt z.B. bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) oder dem UBA empfehlen, stellten die für das Verpackungsrecycling in Deutschland zuständigen Dualen Systeme ein detailliertes Konzept für eine privatrechtliche Organisation vor. Jens Nießmann vom Dualen System Reclay führte ins Feld „dass eine privatrechtliche Lösung höchstmögliche Effizienz gewährleistet und den Aufbau von Doppelstrukturen verhindert“.

Der AGVU-Vorsitzende Carl Dominik Klepper hob in diesem Zusammenhang das geltende System der Selbstorganisation der Wirtschaft in puncto Verpackungsverwertung hervor: „Es darf keine vorschnelle Entscheidung geben, bis alle Alternativen sorgfältig geprüft wurden. Produktverantwortung bedeutet schließlich, dass Hersteller selbst die Verantwortung für das Verpackungsrecycling in einem stabilen gesetzlichen Rahmen übernehmen. Auch die schnellere Umsetzbarkeit einer privatrechtlichen Lösung ist ein wichtiges Argument“. 

Außerdem erhielten die mehr als 90 Teilnehmer des Orientierungstags aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft interessante Einblicke in die Kreislaufwirtschaftsinitiative des BDI sowie Innovationen im mechanischen Verpackungsrecycling durch das Unternehmen Saperatec. Die Vorstellung einer aktuellen, von der AGVU mit veröffentlichten Studie zu den Ursachen des steigenden Verpackungsaufkommens in Deutschlands, setzte einen spannenden Schlusspunkt. 

Die Pressemitteilung steht hier zum Download zur Verfügung.

Die AGVU engagiert sich seit 1986 für die Produktverantwortung bei Verpackungen und setzt sich für eine umweltgerechte und ressourcenschonende Nutzung und Verwertung ein. Der Verband repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette: von der Verpackungsindustrie über die Konsumgüterwirtschaft und den Handel bis hin zu den dualen Systemen, Entsorgern und Verwertern. 

Kontakt: 
Anna Kupferschmitt,  
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation 
Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V.,  
Albrechtstraße 9, 10117 Berlin, 
Tel.: + 49 30 206 42 667, E-Mail: kupferschmitt@agvu.de 

Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

19. AGVU-Orientierungstag
Pressemitteilungen

Neue Impulse für die Kreislaufwirtschaft nach der Bundestagswahl?

Diskussion um Pläne der Oppositionsparteien / Verbändevorschlag für Dreifachstrategie zum Einsatz von Recyclingkunststoff

Berlin, 21.06.2021
Was bedeutet die Bundestagswahl für die Zukunft von Kreislaufwirtschaft und Verpackungsregulierung? Diese Frage beleuchteten Expertinnen und Experten anlässlich des 18. AGVU-Orientierungstags am 21. Juni 2021 in Berlin.
Neue Wege, aber auch bestehende Hürden für ein schnelleres Schließen der Materialkreisläufe bei Verpackungen kamen bei einer Podiumsdiskussion mit Fachpolitikerinnen und Fachpolitikern der Oppositionsparteien – Judith Skudelny MdB (FDP), Dr. Bettina Hoffmann MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und Ralph Lenkert MdB (Die Linke) – auf den Prüfstand. Das Spannungsverhältnis zwischen einer strengen Detailregulierung einerseits und einem an festen Zielen orientierten Ansatz mit hoher Eigenverantwortung der Wirtschaft andererseits wurde besonders deutlich. Ein von der AGVU und der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen neu veröffentlichtes Papier zur Steigerung des Rezyklateinsatzes in Kunststoffverpackungen sieht die Lösung in einem ganzheitlichen Ansatz: „Eine neue Bundesregierung muss den Einsatz von mehr Recyclingkunststoff weit oben auf die To-do-Liste schreiben und eine Dreifachstrategie aus Mengen- und Qualitätssteigerung von Rezyklaten, Abbau rechtlicher Hindernisse und Einführung eines durchdachten Fördermodells verfolgen“ betont der AGVU-Vorsitzende Dr. Carl Dominik Klepper.
Keynote Speaker Dr. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, hatte zuvor die Empfehlungen des die Bundesregierung beratenden Gremiums skizziert: “Wir müssen im Sinne der Rohstoffschonung und des Klimaschutzes beim zirkulären Wirtschaften zügig vorankommen. Auch die Verpackungsbranche kann und muss dort einen Beitrag leisten, insbesondere durch Verpackungsvermeidung, mehr Pfandlösungen und mehr Rezyklateinsatz.”
Mit Impulsen zur angestrebten stärkeren Ausrichtung der Verpackungs-Lizenzentgelte an Nachhaltigkeitskriterien sowie zur Nutzung digitaler Mikromarkierungen auf Verpackungen zur optimierten Sortierung und Verwertung warf der AGVU-Orientierungstag weitere Schlaglichter auf zukunftsweisende Fragestellungen der Kreislaufwirtschaft.

Die Pressemitteilung steht unter folgendem Link als PDF-Datei zum Download zur Verfügung: hier

Das Diskussionspapier “Instrumente zur Steigerung des Rezyklatanteils in Kunststoffverpackungen” von AGVU und IK steht unter folgendem Link als PDF-Datei zur Verfügung: hier

Die AGVU engagiert sich seit 1986 für die Produktverantwortung bei Verpackungen und setzt sich für eine umweltgerechte und ressourcenschonende Nutzung und Verwertung ein. Der Verband repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette: von der Verpackungsindustrie über die Konsumgüterwirtschaft und den Handel bis hin zu den dualen Systemen, Entsorgern und Verwertern.

Kontakt:

Anna Kupferschmitt, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V., Albrechtstraße 9, 10117 Berlin, Tel.: + 49 30 206 42 667, E-Mail: kupferschmitt@agvu.de